Was ist ChatGPT?
ChatGPT ist ein fortschrittliches Sprachverarbeitungstool, das auf künstlicher Intelligenz basiert. Es wurde entwickelt, um menschenähnliche Texte zu generieren und zu verstehen. Dieses Tool kann auf natürliche Sprachanfragen reagieren, indem es Antworten formuliert, die denen eines Menschen ähnlich sind. Für Lehrpersonen kann es als digitale Assistenz dienen, die bei der Erstellung von Unterrichtsmaterialien, der Beantwortung von Fragen oder sogar beim Korrekturlesen von Texten hilft. ChatGPT hat das Potenzial, die Interaktion und Kommunikation im Klassenzimmer zu bereichern, indem es personalisierte Lernhilfen bietet und Lehrkräfte bei administrativen Aufgaben unterstützt. Es ist wichtig zu beachten, dass ChatGPT auf Mustern und Daten trainiert wird, die es ihm ermöglichen, auf eine Vielzahl von Themen einzugehen, was es zu einem vielseitigen Werkzeug für Bildungszwecke macht. Mehr zu Was ist ChatGPT gibt es auch in meinem letzten Beitrag.
Übrigens diesen Abschnitt habe ich von ChatGPT generieren lassen. Ich habe ChatGPT folgendes gebeten: „Erkläre nun einem Lehrer was ChatGPT ist!“. Dann habe ich ungefähr die Antwort oben erhalten und sie leicht angepasst.
Wie funktioniert ChatGPT?
ChatGPT funktioniert auf der Basis eines maschinellen Lernmodells, speziell einer Art von künstlicher Intelligenz bekannt als „Transformator“. Diese Technologie ermöglicht es dem Programm, grosse Mengen an Text zu analysieren und Muster in der Sprache zu erkennen. Stellen Sie sich das so vor: Es liest und versteht eine riesige Bibliothek voller Bücher, Artikel und Gespräche. Durch dieses Wissen lernt es, wie Worte und Sätze in verschiedenen Kontexten verwendet werden.
Wenn wir ChatGPT eine Frage stellen oder es um Hilfe bitten, sucht es in all dem, was es gelernt hat, nach den relevantesten Informationen und antwortet auf eine Art und Weise, die dem menschlichen Dialog nachempfunden ist. Es generiert seine Antworten Schritt für Schritt, Wort für Wort, basierend auf den vorherigen Wörtern in der Unterhaltung.
Für Lehrer kann das bedeuten, dass ChatGPT als Unterstützungswerkzeug genutzt werden kann, um Fragen zu beantworten, Texte zu erstellen oder sogar als interaktives Tool im Unterricht, das auf die Eingaben der Schüler reagiert. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass ChatGPT, obwohl es sehr fortgeschritten ist, nicht wirklich „versteht“ wie ein Mensch, sondern Muster in Daten nutzt, um hilfreiche Antworten zu generieren.
Gibt es bei ChatGPT ein Mindestalter?
ChatGPT ist nur nach vorheriger Registrierung nutzbar und erhebt Nutzungsdaten. Die Daten werden in die USA übertragen, dort gespeichert und verarbeitet. Das von dem Betreiber OpenAI angegebene Mindestalter für die Nutzung ist 13 Jahre, das Mindestalter für eine Registrierung liegt sogar bei 18 Jahren. Lehrkräfte dürfen Schüler unter 18 Jahren nicht verpflichten, einen Account bei dem ChatGPT-Betreiber OpenAI anzulegen. Schüler über 18 Jahren können einen Account anlegen, allerdings muss die Entscheidung dafür freiwillig erfolgen. Es dürfen keine negativen Konsequenzen (z.B. Ausschluss von der Teilnahme am Unterricht) erfolgen, wenn Schüler den Service von OpenAI nicht nutzen wollen.
Welche Gefahren hat ChatGPT?
ChatGPT und ähnliche KI-Chatbots können im schulischen Kontext sowohl nützliche als auch potenziell problematische Rollen spielen. Lehrer, Schüler und Eltern sollten sich den folgenden Gefahren bewusst sein.
- Verlässlichkeit der Information: Die von ChatGPT generierten Informationen sind nicht immer korrekt. Schüler könnten falsche Informationen erhalten und diese als Fakten in ihren schulischen Arbeiten verwenden, was zu Missverständnissen und Lernproblemen führen kann.
- Mangel an kritischem Denken: Die Bequemlichkeit, schnelle Antworten von ChatGPT zu erhalten, könnte Schüler davon abhalten, selbstständig zu recherchieren und kritisch zu denken.
- Datenschutz und Privatsphäre: Die Nutzung von ChatGPT in Schulen wirft Fragen bezüglich des Datenschutzes auf, da sensible Daten von Schülern unbeabsichtigt preisgegeben oder missbraucht werden könnten.
- Abhängigkeit von Technologie: Eine übermässige Abhängigkeit von ChatGPT und anderen ähnlichen Tools könnte die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten und Selbstständigkeit behindern.
- Verzerrungen und Diskriminierung: KI-Modelle können bestehende Vorurteile in den Trainingsdaten widerspiegeln, was zu diskriminierenden oder voreingenommenen Antworten führen kann.
Wie kann ChatGPT im Unterricht eingesetzt werden?
Einzelne Lehrpersonen nutzen ChatGPT heute schon im Unterricht. Die starke Verbreitung und technische Weiterentwicklung von KI-Chatbots, wie ChatGPT wird dazu führen, dass ChatGPT langfristig immer mehr Anwendung im Unterricht finden wird. Es ist vergleichbar mit dem Internet. Als neue Technologien, wie Computer oder Internet aufgekommen waren, konnte sich zunächst keiner vorstellen, diese auch in der Schule zu nutzen. Heute ist es kaum noch vorstellbar, dass Lehrer oder Schüler das Internet nicht nutzen.
ChatGPT kann beispielsweise für folgende Zwecke genutzt werden.
- Übersetzungen: ChatGPT kann Texte übersetzen. Dies ist sowohl für Lehrer, wie auch für Schüler eine hilfreiche und nützliche Anwendung.
- Text-Verbesserungen: ChatGPT kann die Grammatik und Rechtschreibung von Texten verbessern. Dabei kann es den Schülern sogar die wichtigen Grammatischen Regeln erklären.
- Recherche-Aufgaben: ChatGPT kann Fragen beantworten und für Recherchen genutzt werden. Es gilt jedoch zu beachten, dass die Antworten von ChatGPT nicht immer korrekt sind.
- Erstellung von Prüfungsaufgaben: ChatGPT kann Prüfungsaufgaben und Musterlösungen erstellen.
- Prüfungsvorbereitungen: ChatGPT kann Lernende auf eine Prüfung vorbereiten, indem es ihnen Aufgaben wie in einer Prüfung stellt.
- Erstellung von Lernunterlagen: ChatGPT kann Inhaltszusammenfassungen erstellen, Lernkarten generieren und andere Unterlagen zur Unterstützung der Lernenden erstellen.
- Erstellung von Unterrichtsmaterialien: ChatGPT unterstützt Lehrpersonen in der Erstellung oder Aktualisierung von Unterrichtsmaterialien. Es kann beispielsweise auch Hausaufgaben-Anweisungen erstellen.
Umgang mit ChatGPT schulen / trainieren
Die oben genannten Möglichkeiten von ChatGPT im Unterricht sind nur eine Auswahl, was ChatGPT alles kann.
Neben dem Wissen über die einzelnen Funktionen, ist es unabdingbar die Schüler schrittweise an die Nutzung von ChatGPT zu gewöhnen und ihnen einen sinnvollen und auch ethisch-korrekten Umgang mit dem Tool zu vermitteln. Bei der Nutzung von ChatGPT gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, dazu zählen beispielsweise Hinweise zum Datenschutz, Hinweise zur Fehleranfälligkeit des Systems oder Hinweise zum Urheberrecht.
Schüler sollten bei der Nutzung von ChatGPT nicht alleine gelassen werden, sondern in Form von Übungssessions gezielt an die korrekte Verwendung gewöhnt werden.
In dem folgenden Download habe ich Vorschläge für Unterrichtslektionen mit ChatGPT erstellt.
Weitere Tipps
Prompts für ChatGPT
Wenn wir ChatGPT eine Aufgabe geben, nennen wir dies Prompt. Dabei gilt, je genauer der Prompt ist, desto besser ist auch das Ergebnis, was ChatGPT erstellt. Ich habe speziell im Kontext „Bildung“ eine Liste mit den wichtigsten Prompts erstellt. Die Liste ChatGPT Prompts für Bildung kann auf dieser Seite herunter geladen werden.
Impuls-Referate
Ich gebe viele Keynote und Impuls-Referat zum Einsatz und zur Nutzung von ChatGPT. Dabei habe ich in den letzten Monaten auch einige Referate für Lehrpersonen, Kantone und Gemeinden gehalten. Mir persönlich liegt die Wissensvermittlung rund um ChatGPT bei Lehrkräften und Schülern sehr am Herzen, nur wenn der Nachwuchs richtig geschult ist, können wir langfristig von der KI profitieren und die Risiken dieser Technologie minimieren.
Kurse und Workshops
Ich biete auch gezielt Kurse und Workshops zum Einsatz von ChatGPT an. Die Angebote unterscheiden sich nach Zielgruppe und Erwartungen. Das ChatGPT Einzel-Coaching richtet sich besonders für Anfänger und Einzelpersonen, die in einem 2er Gespräch von mir geschult werden möchten bzw. individuelle Fragen beantworten wollen. Die Workshops richten sich mehrheitlich an Gruppen und Teams.
Zudem biete ich auch Kurse bei externen Anbietern, wie beispielsweise bei der Zürcher Arbeitsgemeinschaft Lehrpersonenweiterbildung «Künstliche Intelligenz» in der Schule anhand von ChatGPT.
„Sophie bringt das Thema praxisnah und einfach erklärt an die Schulen. Mit ihrem breiten, wie auch tiefen Wissen deckt sie die ganze Palette an Inhalt ab und hat damit immer eine Antwort parat. Gerne wieder.“
Melanie Schmidlin, Specialist for Education and DigitisationSpecialist for Education and Digitisation
Kanton Luzern