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Wie Lubera mit KI den Kundenkontakt verändert

*Dieser Beitrag basiert auf einem YouTube-Video von Sophie Hundertmark, Expertin für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz mit Fokus auf Chatbots und strategische AI-Anwendungen in Unternehmen und öffentlichen Institutionen. Sophie ist Forscherin und Dozentin an der Hochschule Luzern und promoviert im Bereich Conversational AI an der Universität Fribourg. Der Blogtext wurde mithilfe eines Custom GPT-Modells erstellt, das auf Sophies Video-Inhalte, Sprachstil und Fachwissen trainiert wurde. So entstehen fundierte, aktuelle Beiträge auf Basis eigener Expertise von Sophie Hundertmark.

Den Link zum Video findet ihr am Ende dieses Beitrags.


Lubera steht für Züchtung, Produktion und Direktvertrieb von essbaren Gartenpflanzen – und seit Kurzem auch für mutige KI-Experimente. Im Gespräch mit Markus, Gründer von Lubera, geht es darum, wie ein eigener Chatbot die Customer Experience verändert, warum „früh live gehen“ der richtige Schritt war und wie Inhalte zur eigentlichen Superkraft werden.

Kurzüberblick: Wer ist Lubera – und wer ist Markus?

Markus hat Lubera gegründet und über Jahre geprägt. Das Herzstück des Unternehmens ist die Züchtung neuer, robuster und schmackhafter Pflanzensorten, produziert an zwei Standorten in der Schweiz und Deutschland und verkauft direkt an Endkundinnen und Endkunden. Parallel hat Lubera eine Redaktion aufgebaut, die tausende Fachtexte rund um Garten und Pflanzen erstellt hat – ein strategischer Schatz für alles, was mit KI zu tun hat.

Der neue Chatbot: Vom Experiment zum täglichen Begleiter

Lubera hat gemeinsam mit einem Partner einen Chatbot auf der Website live gestellt. Im Hintergrund läuft ein modernes Sprachmodell. Ziel: Kundenfragen direkt im Shop beantworten und Orientierung geben.

Spannend: Der Bot triggert deutlich mehr Fragen als zuvor. Durchschnittlich etwa eine Frage pro Minute, zeitweise drei bis vier pro Minute – das summiert sich schnell zu 1.000–1.500 Fragen pro Tag. Anstatt Support zu reduzieren, entsteht mehr Dialog. Das ist Arbeit – aber auch Chance: Mehr Interaktion, mehr Verweildauer, mehr Verständnis für Kundenbedürfnisse.

SEO-Effekt durch Interaktion: Warum Verweildauer plötzlich wieder zählt

Wenn Nutzer länger auf der Seite bleiben, signalisieren sie Relevanz. Auch wenn sich Suchoberflächen ändern: Nutzersignale sind weiterhin wertvoll. Der Chatbot hält Interessierte im Gespräch, erklärt Produkte, beantwortet Fachfragen – und stärkt so indirekt die Sichtbarkeit.

Content als KI-Treibstoff: Vektorisiert statt „irgendwo im Netz“

Ein verbreiteter Irrtum: „Mit KI braucht es weniger Content.“ Lubera zeigt das Gegenteil. Die Redaktionstexte wurden über einen Feed eingebunden und vektorisiert, damit der Bot Antworten nahe am Sortiment geben kann. Ergebnis: Produktnahe, kontextstarke Antworten, statt generischer Ratschläge aus dem Web. Genau das differenziert.

Kontextuelle Ansprache: „Hast du eine Frage zur Zwergmaulbeere?“

Besucher bekommen Fragen, die zu ihrem Kontext passen – etwa direkt auf der Produktseite der Zwergmaulbeere. Das wirkt persönlich, spart Klickwege und erhöht die Antwortqualität. Wer hier liest, sucht selten Tipps zu Apfelbäumen – sondern zu genau dieser Pflanze oder zu Lieferung, Standort, Erde & Co.

Launch early, learn fast: Warum „perfekt“ zu spät ist

Der Bot ist nicht „fertig“. Er macht Fehler. Und das ist okay – ja sogar gewollt. Das Team will live lernen: Welche Fragen kommen? Wo hapert es? Wann weiß der Bot, dass er nichts weiß? Genau diese Fälle werden wöchentlich ausgewertet, um Contentlücken zu schließen und Prompts sowie Datenbasis zu verbessern.

„Besser als der Mensch?“ – Fachantworten im Tagesgeschäft

Im Tagesgeschäft liefert der Bot häufig schnellere und fachlich konsistente Antworten als der menschliche Support – einfach, weil er rund um die Uhr Zugriff auf die gesamte Wissensbasis hat. Die Redaktion unterstützt punktuell, aber der Bot hebt das Niveau verlässlich an und entlastet das Team.

Strategischer Blick nach vorn: Destination statt Plattformabhängigkeit

Markus’ These: Websites und Shops überleben künftig nur als Destinationen, zu denen Menschen aktiv zurückkehren. Sonst droht die Abhängigkeit von Plattformen und künftigen Shopping Agents, die transaktional einkaufen, Warenkörbe zerteilen und Margen drücken. Gegenmittel: ein Erlebnis schaffen, das besser ist als der anonyme Plattformkauf – mit Beratung, Wissen und Community. Der Chatbot ist ein zentrales Bauteil dafür.

Aus Fehlern lernen: Wenn der Bot nach Klima und Boden fragt

Ein gutes Symptom: Der Bot stellt Rückfragen, wenn Kontext fehlt (Klima, Boden, Topfgröße). Noch besser: Das Team sammelt genau diese Fälle, weil sie zeigen, wo Informationen auf Produkt- oder Kategorieseiten fehlen. Beispiel: Bei einer Sorte war nicht angegeben, welche Erde nötig ist – die KI deckt die Lücke auf, die Redaktion schließt sie. So entsteht ein kontinuierlicher Verbesserungszyklus.

KI in der Content-Pipeline: Korrektur, Zusammenfassungen, FAQs

Lubera setzt KI in der Redaktion pragmatisch ein:

  • Rechtschreibung & Stilpflege: KI korrigiert Tipp- und Syntaxfehler, ohne den Ton zu verfälschen – wichtig ist der klare Auftrag: nur korrigieren, nicht umschreiben.
  • Zusammenfassungen: Längere Artikel (2.000–3.000 Wörter) bekommen prägnante TL;DRs.
  • FAQs: Auch wenn Suchmaschinen sie weniger prominent ausspielen: Als Informationsformat sind sie ideal – und hervorragend von KI auslesbar.

Nächster Schritt: Diktieren statt tippen

Ein praktischer Tipp aus dem Gespräch: Sprachaufnahmen diktieren und von der KI direkt in Blogbeiträge verwandeln lassen. Das senkt Reibung – gerade für Vielreisende – und erhält den persönlichen Duktus, den Newsletter-Leser an Markus schätzen.

Konkrete Learnings für euch

  1. Geht früh live. Ihr lernt in einer Woche mehr als in drei Monaten Sandkasten.
  2. Euer eigener Content ist das Asset. Bindet ihn strukturiert ein (Produktdaten, Ratgeber, FAQs).
  3. Kontext schlägt generisch. Stellt Fragen passend zur Seite und zum Intent.
  4. Messt, wann der Bot „nicht weiß“. Nutzt diese Fälle als Backlog für Content & Produktpflege.
  5. Macht Experience zur Strategie. Vom Bot über Inhalte bis zur Community – eure Seite muss Destination sein.
  6. KI in den Workflow integrieren. Korrektur, Zusammenfassungen, FAQs, Transkripte → Beiträge.

Fazit: KI als Verstärker für echte Expertise

Lubera zeigt: KI ersetzt keine Fachkompetenz – sie verstärkt sie. Wer Wissen besitzt, strukturiert und zugänglich macht, kann mit Chatbots und Content-Automatisierung eine Beratung bieten, die schneller, präziser und persönlicher wirkt als klassische Supportwege. So wird ein Pflanzen-Shop zur Anlaufstelle – und genau darum geht es in der nächsten Evolutionsstufe des E-Commerce.


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